Foto: Langohrfledermaus, picture-alliance/dpa
Echoortung
Mit ihrem Echoortungssystem (oder auch Ultraschallortung) haben die Fledermäuse eine sehr komplizierte und effektive Methode entwickelt, die es ihnen ermöglicht, sich im Dunkeln zurechtzufinden und Insekten zu jagen, ohne ihre Augen einzusetzen. Dabei stoßen sie Ultraschallwellen aus, die von Objekten als Reflexionen zurückgeworfen werden. Die einzelnen Echos werden von der Fledermaus aufgenommen und in die richtige Abfolge gebracht. Durch die Zeitunterschiede kann das Gehirn die Umgebung erfassen und somit orten, wie weit ein Baum oder Insekt entfernt ist und sogar mit welcher Geschwindigkeit und Richtung sich ein Beutetier bewegt.
Der Ruf
Der Ruf besteht meistens aus einer Serie von fünf oder mehr verschiedenen Tönen. Fledermäuse können Frequenzen zwischen 9 kHz und 200 kHz ausstoßen. Erwachsene Menschen nehmen meist nur Frequenzen zwischen 16 Hz und 18 kHz wahr. Mit Hilfe eines Batdetectors, den Sie u. a. bei der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Donau-Ries ausleihen können, können Ultraschallrufe auch für Menschen hörbar gemacht werden. Dieser wandelt die Rufe in Schallwellen niedrigerer Frequenz um, die in den Hörbereich des Menschen fallen.
Zur Jagd setzen Fledertiere höhere Frequenzen ein. Vorteil gegenüber den tieferen Wellenlängen sind, eine genauere räumliche Trennschärfe ermöglichen und die klarere Abgrenzung des Widerhalls von Hintergrundgeräuschen.
In Baumnähe rufen die Jäger nur leise, um ein Überschneiden mehrerer Echos zu verhindern (Echosalat), während sie im offenen Gelände laute Schreie ausstoßen. Eine Fledermaus passt ihren Ruf (innerhalb ihrer arttypischen Möglichkeiten und Grundstruktur) ständig an die Situation an. In offenem Gelände sind die Rufe länger, lauter und weniger frequenzmoduliert, in der Nähe von Hintergründen und beim Fang eines Insekts werden sie kürzer und stärker frequenzmoduliert.
Für das menschliche Ohr hörbare Laute umgewandelte Ultraschall-Rufe jagender Fledermäuse
Quelle: http://upload.wikimedia.org
Unterschiede und Artenbestimmung
Ein typischer Fledermausruf besteht aus zwei Komponenten, nämlich aus der Komponente mit konstanter Frequenz (CF) und einer Komponente, deren Frequenz mit der Zeit abnimmt (FM). Zwischen den Arten unterscheiden sich die Rufe in Frequenz und Länge. Dadurch können Experten die Fledermausart aufgrund der im Batdetector ermittelten Frequenz bestimmen.